Das hohe Bett L 200 B 180 H 43
wurde ursprünglich für eine Engadiner Familie entworfen und entspringt in seiner Materialwahl einer dortigen alten Tradition, die wirklich wertvollen Möbelstücke des Haushaltes aus Nussbaum zu fertigen, „das Nussbaumbuffet in der Arvenstube“. Das Bild des Nussbaums ist sorgsam gefügt und soll durch die klare, einfache, archaisch wirkende Form zur Geltung kommen. Die gesamte Bettrahmenkonstruktion kommt ohne metallische Verbindungsmittel aus: die unteren Auflagehölzer sind in sich und mit dem oberen Bettrahmen durch Zusammenstecken verbunden; der obere Bettrahmen besteht aus zwei u-förmigen Teilen, die durch eine lösbare, alte japanische Verbindung (Chi-giri-iri-o-dome-tsugi) gefügt sind: ein beidseits schwalbenschwanzförmiger Dübel wird mit Hilfe eines Treibers in die Nuten der beiden Bettteile eingeschlagen. Diese ungewöhnliche Verbindung in der Fläche des Rahmens ermöglicht die Verleimung der Ecken mit einer Schwalbenschwanzzinkung und entspricht damit dem Wunsch nach einem homogenen Körper ohne Materialüberstand und der Zerlegbarkeit für Transporte.
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